„Ohne Gas und Fernwärme wird es kalt und finster“ Der Fachverband Gas Wärme spricht sich nach dem Fast-Blackout vom Wochenende für ein Umdenken in der heimischen Energiepolitik aus: „Statt einer primär auf Strom fokussierten Energiewende braucht Österreich weiterhin die Vielseitigkeit aller Energieträger: Also vor allem auch speicherbares Gas und Fernwärme, um auch zukünftig gut durch den Winter zu kommen.“  Wien, 12.1.2021. - „Vor allem Gaskraftwerke haben Österreich und Europa in den vergangenen Tagen vor einem katastrophalen Blackout bewahrt“, sagt DI Peter Weinelt, Obmann des Fachverbands Gas Wärme und stellvertretender Generaldirektor der Wiener Stadtwerke. Um die enormen täglichen Stromschwankungen in Österreich in den Griff zu bekommen, müsse die Politik umdenken und stärker auf Sektorkopplung setzen: Statt einer Fokussierung auf Strom brauchen wir eine Energiepolitik, die Versorgungssicherheit, Leistbarkeit und Nachhaltigkeit gleichermaßen in den Mittelpunkt stellt – also auch auf Grünes Gas (Biogas und Wasserstoff) und Fernwärme setzt. „Dazu brauchen wir rasch die entsprechenden Rahmenbedingungen zur Förderung von Grünem Gas und zur Stärkung der Sektorkopplung, wie Ministerin Leonore Gewessler das seit Monaten ankündigt“, fordert DI Peter Weinelt weiter.  Gefahr von Blackouts steigt weiter Gerade in der aktuellen Wetterperiode mit Frost in ganz Österreich und Rekordtemperaturen von bis zu minus 24 Grad brauche Österreich eine zuverlässige Energieversorgung, wenn die Erneuerbaren auslassen.  „Ohne Gas und Fernwärme wird es finster und kalt“, warnt Weinelt: „Gas kann in großen Mengen gespeichert werden und liefert auch dann Energie, wenn andere Energieträger streiken.“ Aktuell sind die großen Gasspeicher in Österreich zu 70 Prozent voll. Das wird ausreichen, um Österreich gut und sicher durch den Winter zu bringen.  „Breiter Energiemix und neue Gaskraftwerke nötig“ „Eine Politik, die die Elektrifizierung Österreichs von der Heizung bis zur Mobilität in den Mittelpunkt stellt, ist gerade im Hinblick auf die Versorgungssicherheit ernsthaft zu hinterfragen, da die volatilen Energieträger Wind und Sonne gerade im Winter fehlen“, sagt Mag. Michael Mock, Geschäftsführer des Fachverbands Gas Wärme. Ohne die Versorgung einer Million Haushalte mit Gasheizungen und einer weiteren Million Haushalte mit Fernwärme, die das Stromnetz entlasten, wäre das heimische Energiesystem längst kollabiert. Angedachte Gasheizungsverbote seien daher „ein Anschlag auf die Versorgungssicherheit Österreichs.“ Zudem braucht es ein klares Bekenntnis der Politik zu bestehenden und neuen flexiblen Gaskraftwerken.  Der Kern des Problems: Weder Sonnen- noch Windstrom lässt sich speichern. Aber in Grünes Gas umgewandelt kann die erneuerbare Energie in Gasspeichern gelagert werden und in bestehenden Gasnetzen ohne zusätzliche Umrüstungskosten zu den Gaskraftwerken, Gasheizungen oder Industriekunden transportiert werden. „Diese nachhaltigen Reserven können wir für unsere Energiezukunft nutzen und gleichzeitig gewährleisten wir die Versorgungssicherheit“, sagt Weinelt abschließend.  Über Gas Gas nimmt in der umweltbewuss­ten Energieversorgung eine Schlüssel­rolle ein: Die Energie der Zukunft lässt sich effizient und komfortabel fürs Heizen, die Warm­wasserbereitung, Kälte- und Strom­erzeugung und als Kraftstoff für Automobile einsetzen. Gas ver­brennt ohne Feinstaub und Partikel und ist damit der emissionsärmste fossile Energieträger. Mit Biomethan aus biogenen Reststoffen, synthetischem Methan (SNG) als erneuerbaren Stromquellen und Wasserstoff bietet Gas auch grüne Alternativen. Über Fernwärme Fernwärme ist die wohl bequemste Art zu heizen. Sie ist sicher und erprobt in der Anwendung, der Versorgung und vergleichsweise günstig. Die behagliche Fernwärme gelangt über das Fernwärmeleitungsnetz in die Wohnungen. Das Gute an Fernwärme: Der Anteil an erneuerbaren Energieträgern wie Biomasse, an Abfällen und an dem hochwertigen Energieträger Erdgas hat zur Produktion von Fernwärme in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Rückfragehinweis Fachverband der Gas- und Wärme­versorgungsunternehmungen (FGW) Mag. Michael Mock Geschäftsführer mock@gaswaerme.at Tel.: +43/1/513 15 88-13 www.gaswaerme.at