„Österreichs Gasleitungen sind dicht“ In dem Bericht „Gaslecks als unsichtbare Klimakiller“ zeigt der ORF Lecks bei Produktionsanlagen in Österreich. Die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass lediglich 0,3 Prozent aller österreichischen Treibhausgasemissionen auf die Gaswirtschaft zurückführen sind. Ein weitaus größeres Problem sind Methanemissionen aus der Verrottung von Reststoffen der Landwirtschaft – hier fordert die ÖVGW den Bau von Biogasanlagen, um Reststoffe sinnvoll zu verwerten und um Biogas herzustellen. Wien, am 27. Juli 2021. –  Von den 79 Millionen Tonnen Treibhausgasen haben die Methanemissionen aus der Gewinnung, Speicherung und Verteilung von Gas 2018 exakt 0,24 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent ausgemacht. Somit ist die Gaswirtschaft für weniger als 0,3 Prozent der gesamten österreichischen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Mag. Michael Mock, Geschäftsführer der ÖVGW: „Gasleitungen sind dicht. Daher ist die Forderung nach einem Ausbaustopp für neue Gasleitungen im Zusammenhang mit Methanemissionen verfehlt.“ Denn die heimische Gaswirtschaft unternimmt laufend große Anstrengungen, um die im internationalen Vergleich guten Werte weiter zu verbessern. Es wurde und wird viel investiert, um die Infrastruktur sowohl sicherheitstechnisch als auch im Sinne von Emissions-Reduktion zu optimieren. Neben umfangreichen Erneuerungen, zum Beispiel durch den Austausch alter Rohrleitungen durch moderne isolierte Stahl- oder Kunststoffrohre, wurde und wird kontinuierlich an der Weiterentwicklung der Verfahren gearbeitet. Weiters überwachen die Leitungsnetzbetreiber die Leitungen und Anlagen standardmäßig periodisch, um auch kleinste Undichtheiten aufzuspüren und zu beheben. Bessere Nutzung landwirtschaftlicher Reststoffe Laut dem Klimaschutzbericht 2020 des Umweltbundesamtes sind 72 Prozent der Methanemissionen in Österreich auf die Landwirtschaft und 18 Prozent auf die Abfallwirtschaft zurückzuführen. Hier sieht Mock Handlungsbedarf: „Die hohen Methanemissionen der Landwirtschaft müssten nicht sein. Errichten wir österreichweit neue Biogasanlagen, wo landwirtschaftliche Reststoffe kontrolliert vergären, ziehen wir daraus doppelten Nutzen: Die Treibhausgase gelangen nicht mehr unkontrolliert in die Atmosphäre und zugleich gewinnen wir heimisches Grünes Gas.“ Gerade was die biologischen Gasemissionen anlangt, ist die Gaswirtschaft bestrebt, diese Energiepotenziale aus der Land- und Abfallwirtschaft auszuschöpfen, um fossiles Gas schrittweise durch Grünes Gas (Biogas und Wasserstoff) zu ersetzen. Die Erzeugung von Biogas stellt eine Win-win-Situation dar, da einerseits Methanemissionen aus der Land- und Abfallwirtschaft minimiert werden und andererseits fossiles Gas durch erneuerbares Gas ersetzt und damit ein entscheidender Betrag zur Erreichung der Klimaziele geleistet werden kann. Über die ÖVGW Die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) ist die freiwillige Vertretung der österreichischen Gasnetzbetreiber und Wasserversorgungsunternehmen. Sie zählt alle Gasnetzbetreiber und rund 270 Unternehmen im Wasserbereich zu ihren Mitgliedern. Über Kooperationen mit Landesverbänden vertritt die ÖVGW mehr als 1.500 Wasserversorger. Diese beliefern rund 80 Prozent der Bevölkerung mit Trinkwasser. Rückfragehinweis: Mag. Michael Mock ÖVGW I www.ovgw.at   mock@ovgw.at +43 (0)1 513 15 88-13